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Geschichte

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Im Jahre 1991 hat die Freiwillige Feuerwehr Tschars anlässlich ihrer 100-Jahrfeier eine Dorf- und Feuerwehrchronik herausgegeben. Darin wird neben der Geschichte der Feuerwehr auch jene des Dorfes Tschars aufgearbeitet. Jeder Tscharser Familie wurde eine Chronik übergeben.
Der Leser soll hier einen Überblick über die Entwicklung unserer Wehr erhalten.

Am 10. April 1891 wurde, wie zu dieser Zeit auch in vielen anderen Dörfern des Landes, die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Tschars gegründet. Äußerlicher Anlaß dazu war wohl der Brand in Marein vom 4. April 1891. Erster Hauptmann der 22-köpfigen Wehr war Bernhard Bernhart. Bereits einige Monate später, am 13. Juli 1891, erhielt die Feuerwehr ihre Feuertaufe bei einem Brand in Galsaun, bei dem sie sofort und tatkräftig eingriff.
Schon einen Monat nach der Gründung wurden verschiedene Ausrüstungsgegenstände aus Wien beschafft und am 19. April 1892 die neue Feuerwehrfahne feierlich geweiht. Bereits zu dieser Zeit organisierte die Feuerwehr verschiedene Feste, um die Feuerwehrkasse aufzubessern.
Im Jahre 1907 führt eine Krise zur Auflösung der Feuerwehr Tschars. Deshalb kommt es zu Neuwahlen, aus denen Alois Raffeiner als neuer Kommandant hervorgeht. Damit ist die Krise überwunden.
Der Erste Weltkrieg fordert seinen Tribut. Zuerst kommen die jungen Wehrmänner an die Front, ab 1915 auch die Reservisten. Da von den 44 Mitgliedern 9 Mann in die Reserve der Landwehr und 27 Mann beim Landsturm dienen, sind nur mehr 8 Mann wehrfrei; die Wehr verliert ihre Organisation. Nach dem Krieg hat sich die Feuerwehr neu organisiert. 62 Männer folgen dem Aufruf.
Am 26. September 1920 feiert die Feuerwehr ihr 30-jähriges Bestehen. Der amtliche Schriftverkehr mit dem 'Commissariato Civile Silandro' kann noch in deutscher Sprache abgehalten werden. Im Jahre 1922 wird Josef Ausserer, Ortler, zum neuen Kommandanten gewählt. Er bleibt bis zur Option im Amt und nimmt diese Posotion nach dem Krieg wieder ein.
Am 9. Juni 1925 erklärt der Prefäkt Guadagnini alle Feuerwehrkorps, Vereine und Verbände als aufgelöst und die deutschen Ortsnamen werden verboten.
Der Zweite Weltkrieg führt die jungen Männer an die Fronten. Die Feuerwehr schrumpft arg zusammen. Die Montur ist verboten und die Feuerwehrfahne muss auf einem Dachboden versteckt werden. Nach dem Krieg ist die Konstituierung der Wehr unerlässlich und so stehen Neuwahlen an, bei der Josef Ausserer in seinem Amt bestätigt wird.
1948 wird die Feuerwehrhalle in der Taufgasse erbaut, wozu Hans Gitterle und Anton Gabl den Baugrund schenken. Bis dahin waren die Spritze und andere Gerätschaften in einem Schuppen im Klosterhaus untergebracht.

In den Fünfziger Jahren wird das hart erkämpfte regionale Feuerwehrgesetz verabschiedet. Seit dem Jahre 1953 sind Protokolle und Berichte über Finanzen, Übungen, Einsätze und Feierlichkeiten fast lückenlos erhalten. 1953 erhält die Wehr von der Gemeinde eine Motorspritze. 1954 wird Edmund Prinoth zum Kommandanten und Josef Ilmer zum Stellvertreter ernannt. Der erste Einsatz der Motorspritze war der Brand im Hotel Schnalserhof am 9. Februar 1956. Doch die Technik hat auch ihre Tücken; wegen der Kälte funktioniert die Pumpe nicht richtig und muss mit warmen Wasser angewärmt werden.
1960 finden Neuwahlen statt, bei denen Erich Prinoth zum Kommandanten und Edmund Prinoth zum Stellvertreter ernannt werden. Im Jahre 1968 legt Erich Prinoth die Kommandantschaft nieder und somit wird Bernhard Etzthaler zum Kommandanten und Emil Maringgele zum Stellvertreter ernannt.
Am 5. November 1970 wird das erste motorisierte Fahrzeug, eine Fiat Campagnola, in den Dienst gestellt. Bis dahin war die Wehr immer auf private Fahrzeuge angewiesen. Die Neuwahlen im Jahre 1975 bringen mit sich, dass Bernhard Etzthaler zum Kommandant und Herbert Blaas zu seinem Stellvertreter gewählt wurden.
Ebenfalls Neuwahlen gibt es 1980: Hermann Prinoth wird zum Kommandant und Herbert Blaas zu seinem Stellvertreter ernannt. Diese werden 1985 in ihrem Amt bestätigt. Am 27. April 1986 können dann ein neues Fahrzeug des Typs VW LT35 und die neue Feuerwehrfahne feierlich eingeweiht werden. Bei den Wahlen im Januar 1990 werden Johann Kaserer und Roland Prinoth zum Kommandanten bzw. Stellvertreter gewählt. Da das Gerätehaus nicht mehr den zeitlichen Erfordernissen entspricht, wird der Grund im 'Markt'n Anger' ausgewiesen und Arch. Josef Gritsch mit deren Planung beauftragt.

Da die über zwanzig Jahre alte Campagnola nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, wird im Jahr 1993 ein neues Geländefahrzeug des Typs 'Land Rover Defender' angekauft. Bei den Wahlen im Jahr 1994 wird Johann Kaserer in seinem Amt bestätigt, Johann Raffeiner wird zu seinem Stellvertreter gewählt.
Die 1995 begonnenen Arbeiten zum Bau der neuen Feuerwehrhalle und des Mehrzwecksaales werden 1998 großteils abgeschlossen und der Umzug kann erfolgen. Bis dahin mussten aus Platzgründen in der alten Halle mehrere Ausrüstungsgegenstände sowie ein Fahrzeug an verschiedenen Orten im Dorf privat untergebracht werden.
Ein Tanklöschfahrzeug vom Typ Iveco City Eurofire, welches den Anforderungen unseres Dorfes entsprechend ausgebaut und ausgerüstet wurde, wird 1999 angeschafft und im Jahr 2000 in Dienst gestellt.
2000 finden Neuwahlen statt: Kaserer Johann wird in seinem Amt als Kommandant bestätigt, Martin Kaserer zu seinem Stellvertreter gewählt.
2004 wird das neue Mannschaftsfahrzeug Fiat Ducato in Dienst gestellt. Mit dem Ankauf dieses Fahrzeuges finden nun fast alle Wehrmänner in den Fahrzeugen Platz. Bei den Wahlen im Jahr 2005 werden Martin Kaserer als Kommandant und Rainer Lanbacher als sein Stellvertreter gewählt.
Als Ersatz für das Kleinlöschfahrzeug VW LT35 konnte Ende 2009 das neue Kleinlöschfahrzeug auf Mercedes Sprinter in Dienst gestellt werden.
Neuwahlen im Jahr 2010: neuer Kommandant wird Florian Semenzato, der bisherige Stellvertreter Rainer Lanbacher wird in seinem Amt bestätigt. Im April dieses Jahres rückt die Wehr zum folgenschweren Zugunglück in der Latschander aus, bei dem neue Personen getötet und weitere verletzt werden. Die Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Auch in die persönliche Schutzausrüstung wird investiert: alle Atemschutzträger werden mit einer Überhose ausgestattet.
Im Jahr 2012 werden die bisherigen Atemschutzgeräte ausgetauscht und neue Geräte der Fa. Interspiro (Typ QSII) angekauft.
Das Jahr 2014 war ein sehr arbeitsintensives, die Wehr rückte zu 71 Einsätzen aus, davon galt der Großteil Felsstürzen und Unwettereinsätzen.

Bei den Neuwahlen im Jahr 2015 wir die Kommandantschaft in ihrem Amt bestätigt.

Im Jahr 2016 konnte die Freiwillige Feuerwehr Tschars ihr 125-Jahr-Jubiläum feiern. Aus diesem Grund wurden mehrere Veranstaltungen organisiert. Zu Floriani Anfang Mai wurde ein Tag der offenen Tür mit Feuerlöscherprüfung organisiert. Die Bevölkerung hatte so die Möglichkeit, ihre Feuerwehr und deren Aufgaben und Geräte kennen zu lernen. Die geplante Jubiläumsfeier beim traditionellen Feuerwehrfest Ende Juli musste aufgrund des starken Gewitters am Samstagabend und des Regenwetters am Sonntag abgesagt werden. Die Vorstellung der Festschrift „125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Tschars“ konnte im Rahmen der erstmals veranstalteten Martinifeier in würdigem Rahmen nachgeholt werden.

Bei der Floriani-Feier im Mai 2017 konnte das neue Kleinrüstfahrzeug gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben. Das Fahrzeug ersetzt den im Jahr 1993 in Dienst gestellten Land Rover, der in den letzten Jahren immer wieder reparaturbedingt ausgefallen war. Mit dem neuen Fahrzeug ist man wieder auf dem aktuellen Stand der Technik und vor allem für technische Einsätze gewappnet.

Anfang 2018 wurden neue Einsatzhelme des Typs Rosenbauer HEROS-titan übergeben. Die Beschaffung wurde durch die finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde Kastelbell-Tschars und der Raiffeisenkasse Tschars ermöglicht und erfolgte in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Kastelbell und Galsaun. In diesem Jahr ist mit Lena Stocker die erste aktive Feuerwehrfrau der Freiwilligen Feuerwehr Tschars beigetreten.

Mannschaft

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Die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Tschars besteht aktuell aus 44 aktiven Wehrmännern und -frauen, 2 unterstützende Mitglieder (65+), 7 Mitgliedern außer Dienst, 18 Patinnen und Förderinnen und Förderer sowie 1 Mitglied, welches uns als Förderer als "Zweitwehr" (aktives Mitglied einer anderen Wehr) bei Einsätzen unterstützt - seit Februar 2023 besteht auch eine Jugendgruppe, die sich derzeit aus 13 Jugendlichen zusammensetzt.

20 Atemschutzträger - 22 Maschinisten (davon 17 C-Maschinisten)

 

 

  Funktion dabei seit
     
Semenzato Florian Kommandant 1999
Tragust Thomas Kommandant-Stv. 2005
Alber Daniel Feuerwehrmann 2013
Ausserer Christoph Feuerwehrmann 1985
Egger Albert Feuerwehrmann 1997
Egger Florian Feuerwehrmann 2018
Egger Markus Feuerwehrmann 2020
Egger Stefanie Feuerwehrfrau 2024
Etzthaler Ernst Feuerwehrmann 65+ 1976
Gamper Manuel Feuerwehrmann 2001
Gitterle Bernhard Feuerwehrmann 2019
Gitterle Helmut Feuerwehrmann 2009
Gitterle Karl Feuerwehrmann 65+ 1982
Gitterle Stefan Feuerwehrmann 1999
Gorfer Patrik Gerätewart 2005
Hauser Lukas Feuerwehrmann 2023
Hauser Philipp Feuerwehrmann 2016
Jennewein Thomas Feuerwehrmann 2025
Kaserer Daniel Feuerwehrmann 1999
Kaserer Florian Feuerwehrmann 2000
Kaserer Johann Feuerwehrmann 1985
Kaserer Manuel Feuerwehrmann 2010
Kaserer Martin Feuerwehrmann 1985
Kiem Andreas Atemschutzwart, Gruppenkommandant-Stv. 2009
Kiem Helmut Feuerwehrmann 1982
Kiem Stefan Feuerwehrmann 2000
Kiem Ulrich Feuerwehrmann 1995
Kofler Stefan Gruppenkommandant-Stv., Jugendbetreuer 2013
Kofler Walter Feuerwehrmann 1992
Kröss Lukas Feuerwehrmann 2025
Lesina Debiasi Hannes Feuerwehrmann 2007
Lesina Debiasi Markus Zugskommandant 1997
Lesina Debiasi Mia Feuerwehrfrau 2024
Mair Simon Gruppenkommandant 2002
Maringgele Simon Feuerwehrmann 2016
Marsoner David Feuerwehrmann 2023
Petermair Oskar Feuerwehrmann 2017
Platzgummer Simon Gruppenkommandant 1999
Prinoth Matthias Feuerwehrmann 2021
Riedl Yuri Feuerwehrmann 2024
Stieger Hubert Gerätewart, Gruppenkommandant-Stv. 2013
Stocker Felix Feuerwehrmann 2016
Stocker Lena Feuerwehrfrau, Schriftführerin 2018
Unterweger Christian Feuerwehrmann 2018
Unterweger Reinhard Feuerwehrmann 1985
Wielander Achim Kassier, Gruppenkommandant 1999
     
Höller Martin unterstützend tätig als Zweitwehr (aktives Mitglied in einer anderen Wehr) 2024

Alarmierung

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Auf der folgenden Seite möchten wir unseren Besuchern den Ablauf einer Alarmierung der verschiedenen Rettungsorganisationen in Südtirol aufzeigen:

 

NOTRUF 112

WER meldet: Name des Anrufers

WAS ist geschehen: Unfall, Brand usw.

WO ist es geschehen: Ort, Adresse, Anfahrt...

 

Von der Landesnotrufzentrale in Bozen werden alle nicht-polizeilichen Rettungsdienste des Landes alarmiert.
Alarmiert werden die Hilfsstrukturen automatisch über die Einsatzleitsoftware in Form eines Einsatzvorschlages, welchen der Disponent annehmen oder ablehnen kann. Im Rettungsdienst wird dabei das am nähesten gelegene Rettungsmittel alarmiert, bei der Feuerwehr und der Bergrettung auf Basis der Ortszuständigkeit bzw. nach den jeweiligen Alarmplänen.
Nachdem Ort und Art des Notfalls festgestellt wurden, ermittelt das System die Rettungsmittel und erforderlichen Hilfsstrukturen und alarmiert diese automatisch mit den vorgesehenen Alarmierungsmitteln.


Die Feuerwehr Tschars wird mittels Piepser (stille Alarmierung) und/oder Sirene alarmiert. Über die BlueBox.II wird an alle Wehrmänner eine SMS mit dem Einsatzauftrag versendet. Ein Fax und ein Mail mit weiteren einsatzrelevanten Daten werden von der LNZ an die Feuerwehr gesandt.
Zudem besteht die Möglichkeit, die Feuerwehr über den Druckknopfmelder beim Gerätehaus über Sirene zu alarmieren.

Jede Feuerwehr hat ihre eigene Alarmierungsschleife (Ric), mit der die einzelnen Sirenen oder Personenrufempfänger angesteuert werden können. Die Alarmierung einer Feuerwehr kann erfolgen durch:

Sirenenalarmierung

Auch heute noch werden viele Feuerwehren über die Sirene alarmiert. Mittlerweile werden auch die Sirenen über das digitale Alarmierungsnetz ausgelöst.

Personenrufempfänger

Seit dem 07. Mai 2014 erfolgt die Alarmierung digital über POCSAG-Pager. Folgte bisher nach der akustischen Alarmierung eine Sprachdurchsage über Einsatzart und Einsatzort, so wird die Einsatzmeldung auf den neuen digitalen Pagern als Text dargestellt. Mit der neuen Technologie ist es möglich, verschiedene Alarmierungsschleifen auf den Endgeräten zu programmieren. So kann bei einem Kleineinsatz nur eine Gruppe (Kommando, Atemschutz, Maschinisten...) alarmiert werden.

Fixstation im Gerätehaus

Von hier aus erfolgt die Statusmeldung für 'Einsatzbeginn-Gerätehaus besetzt' (Status 1) und 'Einsatzende' (Status 3) und die Kommunikation mit der LNZ oder Bezirkseinsatzzentrale (BEZ) in Schlanders. Wird der Einsatz nicht innerhalb von 3 Minuten von Seiten der Feuerwehr bestätigt, wird der Alarm wiederholt sowie die Nachbarwehr alarmiert.

Der gesamte Funkverkehr der Feuerwehr in Südtirol wird im 4-Meter-Band abgewickelt, wobei jedem Feuerwehrbezirk eigene Frequenzen für den Betriebskanal sowie für Ersatzkanäle zur Verfügung stehen.

 

Die Feuerwehren in Südtirol werden nach folgenden Alarmstufen alarmiert:

 

Alarmstufen   Beispiele
Alarmstufe 1 Kleinbrand Kfz, Rasen, Mülltonnenbrand, verdächtige Rauchentwicklung
Alarmstufe 2 Mittelbrand Zimmer, mehrere Kfz, Lkw, Gebäude
Alarmstufe 3 Großbrand Großobjekte, Industriebetrieb, landw. Anwesen
Alarmstufe 4 THL klein Fahrbahnverunreinigung, Verkehrshindernis, Wasserschaden, Tierrettung
Alarmstufe 5 THL mittel Unfall mit eingeklemmter Person, Bauunfall
Alarmstufe 6 THL groß Massenunfall, Zugunfall, Hauseinsturz, Flugzeugabsturz
Alarmstufe 7 Gefahrgutunfall Chemie, Mineralöl, Gas, wassergefährdende-, radioaktive Stoffe
Alarmstufe 8 Kommandoruf Abklärung Einsatz (z.B. Suchaktion, Unterstützung Flugrettung...)